Nach dem Dieselskandal gibt es neue Hiobsbotschaften aus der deutschen Automobilbranche. Angeblich haben sich alle Hersteller jahrelang in geheimen Runden über Technik, Kosten, Zulieferer und auch über die Verfahren zur Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen abgesprochen. Wie der Spiegel berichtet, könnte es sich um eines der größten Kartelle der Wirtschaftsgeschichte handeln. Das Magazin beruft sich dabei auf eine Selbstanzeige des VW-Konzerns. Demnach hätten sich mehr als 200 hochrangige Mitarbeiter der Autokonzerne in mehr als 60 Arbeitskreisen untereinander abgestimmt. Dabei wurden Zulieferer ausgewählt, Bauteile besprochen und technische Systeme festgelegt. Auch die EU-Kommission hat sich bereits eingeschaltet und teilt mit, dass sie bereits Unterlagen der Unternehmen beschlagnahmt und Zeugen befragt hat. Bundeswirtschaftsministerin Zypries fordert die Unternehmen auf, mit den Behörden umfassend zu kooperieren. Auf die deutschen Hersteller könnten jetzt Schadenersatzforderungen und Kartellstrafen in Milliardenhöhe zukommen. Der Imageverlust dürfte enorm sein.
An der Börse verlieren die Autoaktien weiter deutlich an Wert und ziehen den gesamten DAX damit nach unten. In diesem Jahr zählen die Autoaktien bereits zu den großen Verlierern.
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