Cambridge Analytica, das Datenanalyse-Unternehmen inmitten des Datenschutzskandals um Facebook, schließt seine Türen und meldet Insolvenz an. Das Unternehmen hat alle laufenden Aufträge eingestellt und Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Großbritannien gestellt.
Es ist noch gar nicht lange her, dass dem Unternehmen vorgeworfen wurde, Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Profilen für politischen Kampagnen zu missbrauchen. Nun hat Cambridge Analytica beschlossen, endgültig ihre Türen zu schließen. Grund dafür sei der Verlust von Kunden und die steigenden Anwaltskosten, die beim Prozess um den Datenschutzskandal anfallen. Das Unternehmen bestätigte außerdem, dass die Muttergesellschaft SCL Elections ebenfalls Insolvenz anmelden wird. Cambridge Analytica und die SCL Group haben Niederlassungen in London, New York City, Arlington, Virginia, und Washington, D.C.
Das bedeutet aber nicht, dass die Untersuchungen rund um den Datenskandal nun ein Ende finden. So hat Damian Collins, Vorsitzender des parlamentarischen Komitees für Digital, Kultur, Medien und Sport, bereits öffentlich Stellung zum laufenden Verfahren genommen: „Cambridge Analytica und ihre Muttergesellschaft dürfen trotz Schließung nicht ihre Datenhistorie löschen. Wir müssen sicherstellen, dass dies kein Versuch des Unternehmens ist, vor der Untersuchung wegzurennen und sich zu verstecken.“
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